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Gladebeck liegt am Südostrand des Sollings am Westrand des Leinetals zwischen Hardegsen und Göttingen an der L556. Die Nachbarorte sind Hevensen im Nordosten, Asche im Westen und Harste im Süden. Der Ort erstreckt sich auf die unteren Hänge des südlich gelegenen Weinbergs (244 m ü. NN) und des nordwestlich gelegenen Gladebergs (360,2 m), während die Landschaft nach Westen zum Leinetal und nach Norden zum Tal der Espolde und in weiterer Entfernung der Moore nur wenig abfällt und eher flachhügelig ist. Der Ortskern liegt auf einer Höhe von etwa 165 m ü. NN, das bebaute Ortsgebiet erstreckt sich von 150 m ü. NN im Osten am Sportplatz bis 210 m ü. NN am Hang des Weinbergs.
Gladebecks erste urkundliche Erwähnung stammt aus der Vita Meinwerci, in der ein Edelherr namens Richard Erb- und Eigenbesitz zugunsten seines Seelenheils an die Paderborner Kirche überträgt. Sie belegt die Existenz des Ortes in der Zeit um 1015–1036. Der Ort wird dort Gledabiki genannt. Der Ort lag im Mittelalter an einer wichtigen Straßenverbindung von Hann. Münden über Göttingen und Einbeck nach Hannover und Hameln.
Der Ort war Standort einer Burg, deren Ursprünge unbekannt sind, die aber 1427 an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg fiel und an verschiedene Adelsgeschlechter verlehnt war. Vormals war die Burg im Besitz des Rittergeschlechtes von Gladebeck, deren erste Nennung 1233 in einer Urkunde von Ludolf und Gottschalk von Plesse stattfindet, in welcher ein Hermannus de Gladenbeke als Zeuge genannt wird. Die Herkunft der Herren von Gladebeck liegt vermutlich in der Stadt Goslar, in der ihr Stammvater Bezelinus in einer Urkunde 1108 als Bürger angegeben wird. Man geht davon aus, dass sein Sohn Bezelin zwischen den Jahren 1160 und 1180 Herr auf dem plessischen Edelhofe in Gladebeck geworden ist, da er sich 1180 Bezelin von Gladebeke nannte. Zu der Zeit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung besaßen die Herren von Gladebeck einen Edelhof im Ort, sowie 16 Hufen Land, das sie von den Herren zu Plesse als Lehen erhalten hatten. Die Welfen versuchten im Verlauf des 14. Jahrhunderts mehr Einfluss im Gebiet um Gladebeck zu gewinnen, so begannen sie Lehen an die Herren von Gladebeck auszugeben. 1315 erhielt Heidenrike dictus strues das Dorf Schlarpe, vier Jahre später kam das Dorf Bredenbeck und Glatteke sowie vermutlich das adlige Gericht in Gladebeck hinzu, eine Wiederholung dieser Übertragungsbestätigungen erfolgte im Jahre 1345. Weitere Angehörige des Geschlechts von Gladebeck erhielten Lehen in Harste, Lödingsen und Bühren. 1356 mussten die von Gladebeck jedoch die Lehnshoheit Herzog Ernsts über die Lehen und Eigengüter in Harste anerkennen.
Im Jahre 1427 umfasste der Besitz der Edelherren von Plesse insgesamt den freien Burghof mit 12 Hufen Land, die Weideberechtigung auf den Angern der Gemeinde, die Mühle und 7 Hufen Wald im Hainholz sowie im Bodenknüll, welche sie mit der zunehmenden Einflussnahme der Welfen 1501 aufgeben mussten und ihren Herrensitz in Gladebeck gegen den auf der Burg Plesse eintauschten. Nachdem das Geschlecht der Gladebecker 1703 mit dem Tod Adolf Friederich von Gladebeck erloschen war, ging der Besitz derer von Gladebeck als Lehen an die Familie Bodemeyer über, welche seit 1445 zu den Göttinger Patrizier-Geschlechtern zählte. Die Einwohnerschaft Gladebecks wuchs vor allem zum Ende des Mittelalters hin rasch an, was zudem eine Zunahme am Bestand des Nutzviehs mit sich brachte. Zum Weiden des Viehs trieb man die Tiere auf die gemeinschaftlich mit den umliegenden Orten genutzten Grasflächen, die jedoch, bedingt durch die Zunahme an Tieren, erheblich abnahm. Eine Folge davon waren aufkommende Grenzstreitigkeiten über den Verlauf der Flure, ein Beispiel war der Anger des Hitzelbrinks, der 1583 durch fürstliches Urteil im Verhältnis 3:1 Gladebeck gegenüber Hevensen zugesprochen wurde.
1860 erfolgte die Auflösung des Ritterguts und die Aufteilung des Landbesitzes durch die Gemeinde Gladebeck, der Rittergutsstatus ging an den Gutshof in Hettensen über. Seinen Status als selbstständige Gemeinde verlor Gladebeck am 1. März 1974 durch die Eingemeindung in die Stadt Hardegsen. -
siehe auchWikipedia -
Über die Entstehung der Sankt Nikolai Kirche ist keine schriftliche Überlieferung vorhanden. Sie wurde, wie wohl in den meisten Haufendörfern der Gegend, am Dorfende auf dem freien Anger erbaut, weil zur Zeit Ihrer Entstehung schon alle Plätze innerhalb des Dorfes besiedelt waren. Es war der freie Brink nördlich des Ortkerns. Dort befand sich eine heute kaum noch wahrnehmbare Erhöhung, die als Wohrt bezeichnet wurde. Diese fiel früher ziemlich steil nach dem Knick ab, welcher damals eine Wasserrinne war, deren Nordrand mit einer dichten Hecke bewachsen war und einen Teil der Dorfbefestigung bildete. Auch die Kirchgasse und die Hauptstraße lagen damals beträchtlich tiefer. So könnte die Gegend um die Kirch früher eine Befestigungsanlage gewesen sein, deren Mittelpunkt der sehr altertümliche Kirchturm bildete. Vielleicht auch aus diesem Grunde war die Kirche von Anfang an eng mit dem herrschaftlichen Burgsitz verbunden, und es ist möglich, dass sie in ihrer ältesten Zeit zunächst eine Burgkapelle der Grundherrschaft gewesen ist. Darauf deutet auch hin dass die Kirche bis 1571 eine Eigenkirche des Grundherrn (v.Plesse) war. Damit war sie in vermögensrechtlicher und personeller Beziehung dem eigentlichen zuständigen Erzbischof von Mainz entzogen und unterstand nur in geistlicher Hinsicht dem Archidiakonat in Nörten.
Dem Umstand, dass die Kirche ein Eigenkirche war, ist es auch zuzuschreiben, dass ihre erste urkundliche Erwähnung erst sehr spät erfolgt, vielleicht aber auch deshalb, weil die Akten des bis 1427 selbständigen Amtes und adligen Gerichts Gladebeck nicht erhalten geblieben sind. Erst 1537 ist die Kirche in der Steuerliste des Landes Göttingen verzeichnet, in der die Pfarre zur Steuer mit 16 Gulden30 Solidi veranlagt wird. Indirekt aber wird die Kirch schon 100 Jahre vorher erwähnt. Auf dem noch erhaltenen kleinen Abendmahlskelch ist der Name des Heiligen der Kirche eingraviert. Er wird nach Form und Schriftzeichen aus der Zeit um 1450 stammen. Die Kirche ist aber unzweifelhaft viel älter. Bei ihrer gründlichen Erneuerung im Jahre 1936 stellen mehrere Sachverständige fest, dass die ältesten Elemente des Kirchnbauens vermutlich aus der Zeit zwischen 1050 und 1100 stammen dürfen. Sie wird vielleicht damals noch eine Kapelle gewesen sein, die im unteren Teile des Turmes eingerichtet war, der heutigen Trumhalle, während der obere des Turms Wehrzecken diente und auch ein Zufluchtsort für die Bevölkerung des Dorfes in Notzeiten war. In ihr sind noch die beiden romanischen Rundbögen erkennbar. Auf die genannte Zeit weist auch der Name des Heiligen der Kirche hin. Nikolaus von Myra, der große Volksheilige und Freund der Kinder, hat für die Namensgebung von Kirchen in der Zeit der Kreuzzüge große Bedeutung erlangt.
Kindergarten
Unsere Kinderkrippe befindet sich in der ehemaligen Schule, Brandesstraße 6, einem sanierten Fachwerkgebäude im alten Ortskern von Gladebeck. Hier werden Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr betreut. Den Kindern stehen großzügige freundliche Räumlichkeiten mit großem Außen- und Spielbereich zur Verfügung.
Der Kindergarten für die Drei- bis Sechsjährigen ist im Obergeschoss des "Alten Pfarrhauses/Gemeindezentrums", Am Thie 3 untergebracht. Die Gebäudesanierung erfolgte in 2019/ 2020. Hier stehen großzügige, helle und durch Fachwerk geteilte Räumlichkeiten für zwei Gruppen zur Verfügung. Der Außen- und Spielbereich ist dem Alter der Kinder angepasst und rundet das Angebot ab.
Der Einzugsbereich für beide Einrichtungen umfasst die Kernstadt Hardegsen und die dazugehörigen Ortschaften. Das Anmeldeverfahren und die Platzvergabe erfolgt über die Stadtverwaltung Hardegsen.
Der Weinberg
Südlich der Ortschaft Gladebeck liegt der 249 m hohe Weinberg.
Vom Wanneweg am südlichen Rand von Gladebeck führt ein Weg zur Weinberghütte hinauf. Hier bietet sich Ihnen ein weiter Blick ins Leinetal, bei klarer Sicht sogar bis zum Harz.
Der Baumbestand des Weinberges besteht überwiegend aus Laubbäumen. Auf dem Gladebeck zugewandten nördlichen Teil des Berges sind zahlreiche hoch gewachsene Kiefern (Pinus sp.) eingestreut. In weiten Bereichen stockt ein Eichen-Hainbuchenmischwald.
Weitere Baumarten sind Wildkirschen (Prunus avium L.), Rotbuchen (Fagus sylvatica L.), Berg-Ahorne (Acer pseudoplatanus L.), Linden(Tilia sp.) und Eschen (Fraxinus excelsior L.). weiterlesen
Schutzhütte reservieren: https://vuh.gladebeck.org/schutzhuette/
Springquelle und Springanlage
Die Springquelle gab es mit Sicherheit bereits vor Ansiedlung der ersten Bürger in Gladebeck. Auch vor der ersten urkundlichen Erwähnung von Gledabici in 1015.
Die Springquelle versorgte die Einwohner und ihre Tiere seit der Besiedelung mit dem nötigen Nass.
Der Spring und der Gladebach vereinigten sich zum Mühlenwasser und trieben die Wasserräder der Ober- und Untermühle an. Bis zum 1. Weltkrieg wurde die Untermühle bewirtschaftet. Die Obermühle wurde ab ca. 1905 mit elektrischem Strom durch eine Wasserturbine angetrieben, später durch elektrischen Strom aus dem Versorgungsnetz. Die Betriebseinstellung erfolgte ca. 1960.
Zurück zum Spring: Im Jahre 1908 wurde im Dorf die zentrale Wasserversorgung in Betrieb genommen, mit Pumpstation am Spring. Über zwei Wasserbehälter im Bereich Springanger wurden ca. 50 Jahre lang die Verbrauchsstellen im Ort versorgt.
Das Springwasser wurde aber auch zum Waschen der Kartoffelsäcke nach abgeschlossener Ernte benutzt. Die verwendeten Leinensäcke waren mit Sicherheit aus Gladebecker Sackleinen hergestellt. Außerdem fand man die Enten und Gänse der nahliegenden Höfe im Springwasser. Ebenfalls erfolgte die Befüllung von Wasserfässern für das Weidevieh.
Die Anlieger hatten Wasserrechte für die Nutzung der Springanlage.
Die Schüttung der Spaltquelle beträgt in der Sommer-, wie auch Winterzeit ca. 800l/ Minute, Dies entspricht ca. vier Badewannen.
Im Jahr 1964 musste aus hygienischen Gründen sowie für die Sicherstellung der Versorgung des Neubaugebietes "Weinberg" eine Tiefenbohrung gesetzt und somit die Wasserversorgung für die wachsende Bevölkerung sichergestellt werden.
In 2009 wurde Gladebeck an die zentrale Wasserversogung der Stadtwerke Hardegsen angeschlossen.
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